Veranstaltung: | PSG Bundesrat 2023 |
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Antragsteller*in: | Daniela Wieland (Projektgruppe Bundeslager, Team Verpflegung (Martina Amboom, Katja Hügel, Isabel Urban, Daniela Wieland)) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.01.2023, 15:34 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A7NEU: Verpflegungskonzept Bundeslager 2023
Antragstext
Der Bundesrat der PSG möge beschließen, dass die Verpflegung auf dem Bundeslager 2023 im Rahmen, wie
es die Kalkulation ermöglicht, saisonal und regional, biologisch, fair und verpackungsarm erfolgt.
Begründung
Ein zentrales Thema des Bundeslagers 2023 sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs). Acht dieser Nachhaltigkeitsziele beziehen sich direkt oder indirekt auf das Thema Lebensmittel und Ernährung: Kein Hunger (Ziel 2), Gesundheit und Wohlergehen (Ziel 3), weniger Ungleichheiten (Ziel 10), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (Ziel 12), Massnahmen zum Klimaschutz (Ziel 13), Leben unter Wasser (Ziel 14), Leben an Land (Ziel 15) und Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (Ziel 17).
Daraus werden gemeinhin folgende Leitprinzipen für die Lebensmittelverpflegung abgeleitet[1]:
- Regional angebaute oder hergestellte Produkte
- Saisonales Gemüse und Obst, d.h. nur was im Juli/August angebaut oder hergestellt wird
- Klimaschonend, d.h. geringe CO2-Emissionen über die gesamte Lieferkette hinweg
- Faire Preise, die ein nachhaltiges Wirtschaften der Erzeuger und Verarbeiter ermöglichen
- Biologisch[2]
- Abfallreduziert, d.h. Lebensmittel ohne Verpackung, in Großgebinden oder in Mehrwegverpackung sowie bedarfsgerechte Kalkulation und wenig Lebensmittelabfälle
Wir möchten deshalb nicht bei Großhändlern und Ketten wie Metro oder dm einkaufen, sondern kleine und mittelgroße Erzeuger unterstützen, die besonders nachhaltig agieren (sei es biologisch[1], fair oder regional, gerne auch in Kombination). Um Kosten zu senken und auf möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel zurückzugreifen, werden wir zudem Aufstriche fürs Frühstück auf dem Lager selbst herstellen. Dennoch wird sich die Orientierung an den oben genannten Leitprinzipien auf die Kosten der Verpflegung und damit mitunter auch auf die Höhe des Teilnehmendenbeitrags für das Bundeslager auswirken. Dazu ein Beispiel:
Kartoffeln vom regionalen Bioland-Bauern können für 3,00€ pro 1 kg (3,00€/kg) bezogen werden oder im konventionellen Anbau (= kein Bio) von einem regionalen Erzeuger über einen Lebensmittelgroßhändler für 2,99€ pro 10kg (0,30€/kg).
Weil dem so ist, stecken wir häufig in einer Zwickmühle zwischen Preis und Nachhaltigkeit. Wir, die Projektgruppe, möchten gerne Vorbild sein für die Mitglieder*innen der PSG. Und wir möchten unseren Beitrag leisten, um – ganz im Sinne einer Weltenmaler*in – die Welt positiv zu verändern. Deshalb hätten wir von euch gerne die Bestätigung, dass wir mit der Anwendung der Leitprinzipien auf die Lebensmittelversorgung für das Bundeslager 2023 auf dem richtigen Weg sind und diesen Weg weiter beschreiten sollen.
Darf es dann noch Schokocreme geben? Streng genommen nein. Denn sowohl Schokocreme (Kakao) als auch Kaffee haben einen sehr hohen CO2-Fußabdruck und das ganz gleich, ob es sich um Nutella oder um eine Schokocreme von GEPA handelt. Doch keine Sorge. Uns ist klar, dass uns die Einhaltung der obigen Kriterien nicht zu 100% gelingen wird. Mal wird es am zu hohen Preis scheitern, hier und da aber auch an den Gewohnheiten. Kurzum: Wir werden versuchen, die Lebensmittelversorgung auf dem Bundeslager so saisonal und regional, biologisch, fair und verpackungsarm wie möglich zu gestalten, dabei aber immer pragmatisch bleiben und euch weder die Schokocreme noch den Kaffee vorenthalten.
Was passiert, wenn der Antrag abgelehnt wird? Auch dann wird sich die Projektgruppe weiterhin um die Verpflegung für das Bundeslager kümmern. Die Lebensmittel, die auf dem Lager konsumiert werden, würden allerdings konventionell bei einem oder wenigen Großlieferanten eingekauft werden. Das Motto “Weltenmaler*in” und die Relevanz der Nachhaltigkeitsziele käme dann nur im inhaltlichen Programm des Bundeslagers zum Tragen. Es würde – und das fänden wir sehr schade – also nur theoretisch betrachtet und nicht praktisch auf unseren Lageralltag und die Lebensmittelversorgung übertragen werden.
[1] Für uns bedeutet das Bio von Naturland, Bioland oder demeter oder gleichwertigen Verbänden.
[1] siehe z.B. https://17ziele.de
[2] Eine Gegenüberstellung der verschiedenen Bio-Siegel innerhalb der EU und Deutschlands findet ihr z.B. auf https://www.bluefarm.co/blogs/theblue/bio-siegel-im-vergleich oder https://www.rnd.de/lifestyle/bio-siegel-im-vergleich-wo-sind-die-unterschiede-zwischen-bioland-demeter-und-co-VIXL57GPFVEQDIM4LC2GFVKXJE.html.
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